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"In meiner Fantasie konnte ich fliegen"

Die Entführung des Komponisten Isang Yun im Kalten Kriegsjahr 1967

Produktion: SFB/ORB 1997

Als die Entführer kamen - im Juni 1967 - wollte Isang Yun gerade zu der Aufführung seiner neuesten Oper nach Amsterdam abreisen. Da er dort nicht ankam, stellten der amerikanische Dirigent Francis Travis und andere Freunde des Komponisten Nachforschungen an. Sie fanden heraus, dass der koreanische Geheimdienst KCIA Yun nach Seoul gebracht hatte, um ihn dort wegen angeblicher kommunistischer Subversion vor Gericht zu stellen. Travis versuchte, über diplomatische Stellen Hilfe für Isang Yun zu organisieren. Doch Bundesanwaltschaft und Bundesregierung verweigerten sich. Man wollte die freundschaftlichen Beziehungen zu Südkorea nicht gefährden. Nur Gustav Heinemann, damals Bundesjustizminister, schickte einen Beobachter zum Prozess gegen Yun nach Seoul. Trotz weltweiter Proteste wurde Isang Yun in einem Schauprozess am 13. Dezember 1967 zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach der Begnadigung im März 1969 kehrte der Komponist nach Berlin zurück. Yun starb am November 1995 in Berlin. Dreißig Jahre nach der Entführung rollt das Feateure den "Fall Isang Yun" wieder auf. Zum ersten Mal ist im Originalton zu hören, wie Isang Yun den Ablauf von Entführung und Haft im Folterkeller des KCIA schildert.

Redaktion: Helmut Kopetzky
Regie: Beate Rosch

Appell von Isang Yuns Anwalt Heinrich Hannover für die Freilassung seines Mandanten vom Oktober 1967

. Isang Yun bei der Verleihung des Kulturpreises durch den Kieler Stadtpräsidenten Hermann Köster 1969. Quelle: Wikidepia zu Isang Yun

Literaturhinweis